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       Was sind die wichtigsten 
        N-Daten?  
         
       N' s Lebenszeit ist 
        so gut wie identisch mit der Ära Bismarck und mit der Epoche einer nie 
        dagewesenen wissenschaftlich-technischen Dynamik. Historisch signifikant 
        ist schon das Geburtsjahr von Ns Vaters, 1813; 
        sein Geburtsjahr 1844 
        ist es ebenso wie sein letztes Schaffensjahr 1888 
        und sein Todesjahr 1900. 
          
       Einzeldaten  
         
        1862 
        - 68: N ist als Gymnasiast und Student sehr erfolgreich. 
         
        1869 - 79: Hochschullehrer in Basel, daneben schriftstellerische Arbeiten 
        als Anhänger Richard **Wagners und Kämpfer gegen den Zeitgeist. Ab 1873 
        zunehmend krank. Auch ein langer Krankenurlaub bringt keine Heilung, gibt 
        N aber die Zeit, seine Abkehr von der Kunstmetaphysik sowie der Attitüde 
        des "Unzeitgemäßen" und seine Hinwendung zu einer **wissenschaftlich-freigeistigen 
        Philosophie zu formulieren.  
         
        1879 - 89: Nach Niederlegung der Professur ist N auf ständiger Suche 
        nach einem Klima, das ihm das einzige erlaubt, was für ihn zählt: das 
        Schreiben; 1883 und 1888 Euphorien (Enthemmungen) als Vorboten der Umnachtung. 
         
       1890 
        - 1900: N ist als unheilbarer Patient (progressive Paralyse) zuerst 
        in der Jenaer Irrenanstalt, dann (ab Frühjahr 1890) in der Obhut seiner 
        Mutter und nach deren Tod seiner Schwester. Schlagartig beginnender und 
        rasch sich steigernder Ruhm. 
         
       1901 
        - 1935: Ns **Schwester Elisabeth baut in Weimar mit zäher, auch skrupelloser 
        Energie das N-Archiv auf und bringt - nach mehreren Anläufen - eine N-Gesamtausgabe 
        heraus. N wird als europäische Berühmtheit und epochales Ereignis auch 
        von Hitler hofiert. 
         
        1945 
        - 57: N ist in die "Entnazifizierung" verwickelt. Er "sähe sich vermutlich 
        auf die Liste der Kriegschuldigen gesetzt, nach Nürnberg bestellt" (Otto 
        Flake 1947) und "gehört zu den Verlierern des Zweiten Weltkriegs" (Peter 
        Pütz 1967). Bis 1957 entsteht keine deutsche Dissertation zu N, die nicht 
        vor 1945 begonnen wurde (in den USA sind es mehr als ein Dutzend). Immerhin 
        sind von den 177 Büchern und 291 Artikeln zu N in diesem Zeitraum fast 
        die Hälfte deutschsprachig.  
         
        1958 
        - 1980: Obwohl die Jugendbewegung der 60er Jahre von N gar nichts 
        wissen will, läuft die "N-Renaissance" auch in Deutschland an. 
         
        1981 
        - 1999: Aus der "N-Renaissance" wird ein "N-Boom". Das weltweit akkumulative 
        Interesse an N wird durch den  
        (von ihm **prophezeiten) Zusammenbruch des "real existierenden Sozialismus" 
        noch gesteigert. 
         
        2000: Ns 100. Todestag ist praktisch in allen Medien Anlass zu 
        großen Würdigungen. Die Stiftung Weimarer Klassik veranstaltet 
        die größte N-Ausstellung, die es je gab. Es erscheinen drei besonders 
        wichtige (und preisgünstige) N-Bücher. Das 
        Medienecho ist ganz außerordentlich. 
         
        In Weimar wird eine sehr extensive N-Ausstellung 
        veranstaltet. 
         
        Nicht weniger wichtig noch zwei 
        Bücher: das N-Handbuch und ein N-Buch von Rüdiger Safranski. 
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