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War N ein "Dichter-Philosoph"?

Diese Frage wurde vor allem in der Frühzeit von Ns Ruhm gestellt.
Das "Dichterische" in seinen Schriften dient seither entweder zur Höherbewertung seiner Philosophie oder zu deren Abwertung. Neutraler betrachtet, geht es um N als Lyriker und als Stilist.

Werner **Ross hat erklärt, warum N als der größte deutsche Lyriker seiner Zeit gelten darf.

Schon 1889 wird Ns Stilkunst von Leo Berg gerühmt und von Thomas **Mann 1918 als ein Non-Plus-Ultra gepriesen.

Das Entscheidende dürfte sein, dass die stilistische Meisterschaft, die N sich ganz bewusst erarbeitet hat und die sein Werk so singulär lesbar macht, fast nie zu Lasten von Logik und Klarheit geht, für N also weder Waffe noch Selbstzweck geworden ist.

Im übrigen hat die von N mitbegründete moderne Sprachwissenschaft die Grenzen zwischen **"wissenschaftlich exaktem" und "dichterisch freiem" Ausdruck stark relativiert.
Und schon mit 22 Jahren hat N "Philosophie als Kunst" charakterisiert.

Philosophie als Kunst
ist übrigens auch der Titel eines Symposions zu Ns 150. Todestag
1994 (Hg. Heinz Friedrich, DTV 30735).

(Die mit ** gekennzeichneten Wörter verweisen auf detailliertere Informationen im jeweiligen Zusammenhang.)