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Was ist "Der Wille zur Macht"?

"Der Wille zur Macht" ist zunächst einmal kein Werk Ns, geschweige denn sein **Hauptwerk.
Es ist auch kein "Begriff"; in der Öffentlichkeit ist es ein ominöses Schlagwort, in Ns Werk eine provokante Parole,
die N mit dem gleichen Gusto in die Welt setzt, mit dem er seinen Schnauzbart trägt.

Von Alfred **Baeumler - der wegen seiner Tätigkeit im Dritten Reich sehr umstritten ist - hätte man erwarten können,
dass er den "Willen zur Macht" als eine Art Nazi-Fanfare ertönen lässt. Statt dessen schreibt Bäumler 1931,
nichts habe dem Verständnis von Ns Philosophie "so im Wege gestanden" wie dieser Titel, und er begründet das auch.

Als polemische Parole gesehen, ist der "Wille zur Macht" ein Affront gegen den "Willen zur Ohnmacht",
d.h. gegen ein Schutz-suchen-Wollen in christlich geheiligter Schwäche. Wer diesen geheiligten Willen zur Ohnmacht predigt, der muss natürlich seinen eigenen Trieb nach Überlegenheit und Überwältigung leugnen - was für N zum Grundmuster der heuchlerischen Moral gehört - und das Leben als Ganzes verkennen.

Damit ist keineswegs gesagt, dass N die Gewaltsamkeit der Lebenswirklichkeit verherrlicht.
Ganz im Gegenteil, nicht nur sieht er den Machtwillen als "Dämon des Menschen", er stellt auch das Streben nach "Auszeichnung" und "Überlegenheit" in Frage. Der "vornehme Mensch" braucht das nicht und will das nicht.

(Die mit ** gekennzeichneten Wörter verweisen auf detailliertere Informationen im jeweiligen Zusammenhang.)
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