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        Was macht die 
        N-Forschung? 
         
         Wir müssen 
        unterscheiden zwischen Edition, Forschung, Rezeption und Rezeptionsforschung. 
         
        Die Edition der Werke, des Nachlasses und der Briefe Ns wurde 1894 
        begonnen und ist - aufgrund der enormen 
        Schwierigkeiten - heute noch längst nicht abgeschlossen. 
        Die N-Forschung ist ebenso imponierend wie vielseitig und auch problematisch; 
        das verdeutlichen die seit 1972 erscheinenden N-Studien. 
         
      Besonders peinlich 
        sind sprachliche 
        Schwächen. Eine empfehlenswerte Bündelung der N-Forschung ist das 
        von  
        Henning **Ottmann herausgegebene N-Handbuch, an dem vierzig Fachleute 
        mitgearbeitet haben.  
        Die (publizistische) N-Rezeption hat sehr früh begonnen, die (akademische) 
        N-Forschung dagegen ziemlich spät.  
        Das lässt sich mit Blick auf den Unterschied zwischen "Zeitgeschehen" 
        und "Zeitgeschichte" erklären. 
        Der timelag der Forschung beruht allerdings nicht nur auf dem wissenschaftlichen 
        Bedürfnis nach objektivierender Distanz, sondern auch auf Ns Verachtung 
        der **akademischen Philosophen.  
        Diese müssen sich folglich von N in Frage gestellt fühlen und sich mit 
        ihren Mitteln ihrer Haut wehren. 
        Ns Distanz zu **Wissenschaft und **Philosophie erklärt 
        auch die Tatsache, dass der am weitesten gediehene Teil  
        der N-Forschung die Rezeptionsforschung ist. 
         
       Unübersehbar wird 
        die Überlegenheit der Rezeptionsforschung angesichts des (bislang) dreibändigen 
        Werkes 
        von  
        Richard Frank **Krummel: N und der deutsche Geist.  
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